Old Love

Vor mittlerweile vier Jahren entschied ich mich, endlich wieder mit dem Mountainbiken anzufangen. Dieser Sport, auch wenn ich ihn damals nicht als solchen Betrieb, hatte mir immer gefallen. In meiner Heimat Wuppertal war jeder Weg, den man mit dem Fahrrad zurücklegen wollte, eine Herausforderung. Doch hatte es mir immer Spaß gemacht, mich Anstiege, Hügel und Berge raufzuquälen, um dann – nach kurzem Umblick – eine mehr oder weniger rasante Fahrt bergab vor mir zu haben.

Jedenfalls schenkte ich mir zum Geburtstag 2009 wieder ein richtiges Mountainbike, diesmal mit Federgabel, 27 Gängen und allem Pi, Pa und Po. Allerdings hatte ich eins nicht ganz wahrhaben wollen: Mein Wohnort hieß Münster. Und wie man weiß, ist das Münsterland alles andere als bergig, selbst hügelig ist es nur an wenigen Stellen. So musste man, wollte man wenigstens ein wenig gefordert werden, 20 km hinter sich bringen, um in den “Baumbergen” ein wenig bergauf und -ab zu turnen. Trotzdem merkte ich schnell, dass Fahrradfahren nicht nur als Ausdauer-Sport eine Bereicherung darstellt, sondern die “Reisegeschwindigkeit” von ca. 20-25 km/h eigentlich perfekt ist, wenn man voran kommen, trotzdem aber die Natur mit allen Sinnen erfahren will.

Mittlerweile lebe ich in Berlin und auch hier muss ich leider erkennen: Die Herausforderung besteht eher im täglichen Straßenkampf, als in der Bezwingung von Höhenmetern. Will man hier die Geschwindigkeit seines Bikes mal ausfahren, geht man gleich das ganz große Risiko: schneidende Sportwagen, leichtsinnige Fußgänger, mit den Verkehrsregeln nicht vertraute Neu-Radler, Muttis, die ohne zu gucken aus Einfahrten kommen, Omas, die überhaupt nicht mehr fahren sollten und durch ihre Unsicherheit eine akute Gefahr für andere darstellen.

Doch immer wieder kam ich ja raus. 2010 erste Trips in Süddeutschland:

Dreck und Schweiß

2011 in den österreichischen Alpen:

Norbert ganz oben Norbert am Bach

Und dieses Jahr dann endlich auch mal in den Harz (schon mit neuem Rahmen – der alte war gerissen):

ARENA ARENA

Nun habe ich eine neue Berg- und Rennmaschine und bin natürlich stolz wie Oskar, doch auch ein bisschen wehmütig, hat mich der gute Norbert doch zuverlässig und ewig-treu auf über 5000 km Strecke begleitet. Danke, mein Lieber. So long…

Old Love

Erste Versuche mit dem neuen Sportgerät haben allerdings schon bewiesen, dass ich den schönen Erinnerungen wahrscheinlich nicht allzu lange hinterher hängen werden muss. Das Ding rockt nochmal mehr. Ihr werdet es mitbekommen.

Alle Fotos + Collage: © Florian Kuhne

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