Der letzte Abschnitt unserer Tour de Force (mehr als 2000 km Busfahrten durch den Südosten) führte uns nun also an die so genannte Riviera Maya. Die östliche Küste Yucatans zählt zur Karibik und so freuten wir uns auf weiße Strände und türkisfarbenes Meer. Als wir kurz nach Silvester in Tulum ankamen und uns ganz routiniert auf die Suche nach einer Unterkunft machen wollten, mussten wir schlagartig erkennen, welchen planerischen Aspekt wir bisher sträflich vernachlässigt hatten: Es war ja Saison! Bis zum ersten Januarwochenende galten Ferien, außerdem stießen wir auf massenhaft Touristen aus Europa und den USA. Bisher hatten wir uns von diesen Leuten immer fern gehalten, jetzt stocherten wir in einem touristischen Wespennest.
Der Ort Tulum liegt drei Kilometerchen landeinwärts und der Küstenstreifen wird gesäumt von unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten, meist in kleinen Hütten, direkt am Meer, unter Palmen und einfach pittoresk. Das wollten wir auch. Nur hatten wir weder im Voraus gebucht, noch waren wir bereit, die Saisonpreise von 60-300 Euro pro Nacht zu bezahlen. Wer macht denn sowas? Leicht betrübt zogen wir zurück in die Siedlung, die außerhalb der Ferienzeiten sicherlich über nicht mehr als 1500 Einwohner verfügt, jetzt aber gerammelt voll war. Der jahrelange Touristen-Ansturm hatte aber dazu geführt, dass eine entsprechende Infrastruktur entstanden war (inklusive der seltenen Möglichkeit, vegan zu essen) und so fanden wir was Schnuckliges für einen grade noch annehmbaren Preis. Die letzten zwei Nächte, einiges Volk reiste bereits ab, gönnten wir uns dann aber doch noch eine Strandhütte. Viel zu teuer und mit ohne eigenem Bad, aber mit an der Decke befestigten Schaukel-Betten und dem Meeresrauschen als Einschlafmusik.
Leider hatten wir nicht in Gänze strahlende Sonne, eigentlich regnete es an jedem der als Strandzeit eingeplanten Tage. Doch konnten wir trotzdem den feinen Sand genießen und Burgen aus ihm bauen, den Pelikanen beim Fischen zusehen und den herrlichen Strand entlangwandern bis zu einer weiteren Maya-Anlage, errichtet als eine Art Fort auf den Klippen.
Da zieht doch schon wieder was auf…
Kleinere Probleme mit dem Verpackungsmaterial
Alle Fotos: © Florian Kuhne